Detox bzw. die Entgiftung des Körpers ist populär geworden. Es wird behauptet, dass man dadurch leichter Giftstoffe und überflüssiges Gewicht los wird und gleichzeitig Gesundheit und Wohlbefinden fördert. Trotzdem wissen wir nicht ganz genau, wie es funktioniert, was genau abgebaut wird und ob es tatsächlich funktioniert.
Aus diesem Grund gibt dieser Artikel eine Übersicht über verschiedene Entgiftungskuren und ihre Effekte auf die Gesundheit und die Ernährung.
Zuallererst, die englische Bezeichnung für Entgiften, “Detox“, stammt von dem englischen Wort “detoxification“ (bedeutet Entgiftung) und ist ursprünglich ein Begriff aus der Medizin. Als solcher ist er nicht synonym mit dem beliebten Heil-, Saft- oder Wasserfasten.
Im medizinischen Bereich bezieht sich der Begriff auf die Behandlung bei schwerer Drogen- oder Alkoholsucht, sowie Vergiftungen (z.B. durch Schwermetalle) und wird in Krankenhäusern angewendet.
Generell steht die Entgiftung für einen natürlichen Prozess im menschlichen Körper, um Xenobiotika und Endotoxine abzubauen. Es handelt sich dabei um einen biochemischen Prozess, bei dem nicht-wasserlösliche Substanzen in wasserlösliche Substanzen umgebaut werden, damit sie über den Urin, Schweiß, die Galle oder den Stuhl ausgeschieden werden können.
Einige Systeme sind an dem körpereigenen Entgiftungsprozess beteiligt, zum Beispiel :
Das Verdauungssystem spielt nicht nur bei der Verdauung von Speisen eine wichtige Rolle. Es ist zudem für unser Immunsystem wichtig und sorgt dafür, dass die Nährstoffe in den Blutkreislauf gelangen.
Die Leber hilft dem Körper, Nährstoffe zu verwerten und schädliche Chemikalien wie Schwermetalle, Alkohol und Drogen zu eliminieren. Sie wandelt Abbauprodukte in “sichere“ Nebenprodukte um, die dann von den Nieren gefiltert werden können. Die Leber unterstützt den Körper außerdem dabei, Fette in ihre Bestandteile aufzuteilen, Blut zu filtern und spielt eine essenzielle Rolle für den Kohlenhydratstoffwechsel (d.h. dass der Blutzucker stabil bleibt) und den Fettstoffwechsel.
Die Nieren sind unglaublich wichtige und effiziente Filter, die Giftstoffe beseitigen.
Bei Entgiftungskuren wird selten beschrieben, welche Giftstoffe genau aus dem Körper entfernt werden sollen.
Tatsächlich gibt es nur wenige Beweise, dass beim Fasten wirklich “Giftstoffe“ aus dem Körper beseitigt werden und die wenigen Studien, die publiziert wurden, müssen alle signifikante Einschränkungen eingestehen.
In Erfahrungsberichten liest man von einer verbesserten Konzentration und gesteigerter Energie nach einer Entgiftungskur. Das kann möglicherweise daran liegen, dass man keine verarbeiteten Lebensmittel zu sich nimmt, die feste Fette und Zuckerzusätze beinhalten. Alleine die Vermeidung dieser kalorienreichen und nährstoffarmen Lebensmittel für ein paar Tage kann dazu beitragen, dass man sich mit sich und seiner Ernährung besser fühlt.
Andererseits berichten auch viele Menschen, dass sie sich während der Entgiftungskur unwohl gefühlt haben.
Das größte Gesundheitsrisiko bei Entgiftungskuren hängt mit einer zu geringen Energie- und Nährstoffzufuhr zusammen.
Wenn Sie eine Entgiftungskur in Erwägung ziehen, sollten Sie sich das OK Ihres Arztes holen. Außerdem sollte man sich mit möglichen Nebeneffekten auseinandersetzen. Entgiftungskuren, die zum Beispiel die Proteinversorgung zu sehr einschränken oder ein strenges Fasten verlangen, können Müdigkeit und Antriebslosigkeit verursachen. Langzeitfasten kann einen gravierenden Vitamin- und Mineralienmangel hervorrufen.
Es gibt einige Aspekte der Entgiftung, die generell mit verbesserter Gesundheit in Verbindung gebracht werden.
Dazu gehören :
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(1) Anzenbacher P et al . Cytochromes P450 and metabolism of xenobiotics. Cell Mol Life Sci, 2001
(2) Klein et al. Detox diets for toxin elimination and weight management: a critical review of the evidence J Hum Nutr Diet. 2015 Dec;28(6):675-86.
(3) Sears et al . Environmental Determinants of Chronic Disease and Medical Approaches: Recognition, Avoidance, Supportive Therapy, and Detoxification Journal of Environmental and Public Health Volume 2012 (2012),