Eine Frau in Trainingskleidung schaut nachdenklich.
Was passiert mit Ihrem Körper, wenn Sie aufhören zu trainieren?
Was passiert mit Ihrem Körper, wenn Sie aufhören zu trainieren? Nach 2 Wochen, nach vier Wochen, nach acht Wochen. MD Thordis Berger hat die Antworten für Sie.
Veröffentlicht am
8.4.2022

Lesezeit: 3 Minuten

Jeder Körper ist anders. Wir sind unterschiedlich fit, wir trainieren anders und wir haben alle individuelle körperliche Stärken und Schwächen. Das bedeutet auch, dass jeder Körper anders auf Inaktivität reagiert. Es gibt allerdings ein paar Dinge, die man ganz verallgemeinert sagen kann und die Sie wissen sollten, falls Sie (aus welchem Grund auch immer) überlegen, mit dem Sport aufzuhören:

Ein Premium Fitness Club in einer ehemaligen Fabrikhalle mit Pool, modernen Laufbändern und Fitnessgeräten.

Innerhalb zwei Wochen: Ihre Ausdauer nimmt ab

Der Fitness-Indikator, der sich normalerweise zuerst bei Inaktivität verändert, ist die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2 Max), also die maximale Menge an Sauerstoff, die der Körper verwerten kann. Innerhalb von zwei Wochen nach Trainingsstop kann diese um 10% abnehmen, innerhalb vier Wochen um 15% und nach drei Monaten um ganze 20%.

VO2 Max hat sowohl auf Schnelligkeit, als auch auf hochintensives Training einen großen Einfluss. Wenn also Ihre maximale Sauerstoffaufnahme sinkt, kann Ihr Körper weniger Sauerstoff transportieren, Ihre Ausdauer nimmt dementsprechend ab und Sie brauchen mehr Zeit, um sich vom Training zu erholen. Die begrenzte Menge an Sauerstoff führt außerdem dazu, dass die Muskeln Milchsäure produzieren. Milchsäure sammelt sich schneller und bei geringerer Intensität an, weshalb es schwieriger wird, bei höherer Intensität zu trainieren.

Innerhalb vier Wochen: Sie verlieren an Kraft

Wenn Sie mit dem Training aufhören, verlieren Sie nach und nach an Muskelgewebe. Dieser Prozess vollzieht sich zwar langsamer als der Verlust an Ausdauer, aber immerhin bereits nach 10 bis 28 Tagen. Weniger Muskelgewebe führt nicht nur zu verminderter Muskelkraft, sondern auch zu geringerer Schnelligkeit und verminderter Beweglichkeit.

Innerhalb acht Wochen: Ihr Körper speichert Fett  

Regelmäßiges Training erhöht Muskelkraft und verbessert Koordination, Stabilität und Beweglichkeit, sowie endokrine Maße, wie zum Beispiel Zucker- und Fettwerte.
Auch der Stoffwechsel und die Muskelfunktion werden direkt von einem Trainingsstopp beeinflusst. Genauer gesagt wird der Fettstoffwechsel verlangsamt, weshalb der Körper eher Fett speichert. Sechs bis acht Wochen nach Trainingsstopp merken die meisten klare Veränderungen an ihrem Körper. Das äußert sich meistens in Gewichtszunahme und einem weiteren Taillenumfang.
Zusammenfassend: Sport hat unzählige Vorteile, allerdings sind diese nicht dauerhaft. Viele der hart erarbeiteten Erfolge verschwinden bereits nach zwei Wochen. Die tatsächlichen Folgen eines Trainingsstopps hängen allerdings von Ihrem anfänglichen Fitnesslevel ab. Je fitter Sie sind, desto negativer wirkt sich es auf Ihren Körper aus, wenn Sie aufhören, zu trainieren.

Es ist also wichtig, dass Sie aktiv bleiben, auch wenn Sie nicht so intensiv trainieren wie vorher. Wenn Sie überlegen mit dem Training aufzuhören, beachten Sie Folgendes:

  • Reduzieren Sie Ihr Trainingsvolumen, anstatt ganz aufzuhören.
  • Wenn Sie die Intensität und Häufigkeit Ihres Trainings schrittweise reduzieren, werden viele der negativen Effekte reduziert oder sogar verhindert.
  • Wechseln Sie zwischen Sportarten. Wenn Sie zum Beispiel normalerweise Laufen gehen, sich allerdings verletzt haben, trainieren Sie auf dem Crosstrainer, um Ihr Trainingsniveau beizubehalten. Sogar ganz unterschiedliche Sportarten haben übergreifende Effekte und verhindern einen Abbau Ihres Fitnesslevels.

Hören Sie nicht mit einem Mal auf, sich zu bewegen – Ihr Körper, Ihre Stimmung und Ihre Taille werden es Ihnen danken.

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